Ein Blick in die Vergangenheit...
Heute vor 30 Jahren, den 18.12.1992 ertönten in einer ähnlich kalten Winternacht wie heute, um 1:05 Uhr die Alarmempfänger der Ortsteilfeuerwehren Hainburg mit dem Stichwort „F2 Feuer in Kreuzburghalle“.
Heute vor 30 Jahren, den 18.12.1992 ertönten in einer ähnlich kalten Winternacht wie heute, um 1:05 Uhr die Alarmempfänger der Ortsteilfeuerwehren Hainburg mit dem Stichwort „F2 Feuer in Kreuzburghalle“.
Die erst acht Jahre alte Kreuzburghalle diente vornehmlich dem Sportbetrieb der Hainburger Sportvereine und der sich in unmittelbarer Nähe befindlichen Kreuzburgschule.
Über die gesamte Breite der Halle erstreckten sich insgesamt 10 Holzleimbinder. Zwischen diesen sorgten Lichtleisten mit Lichtkuppeln für Tageslicht. In einer Zwischendecke zwischen Hallendach und Hallendecke waren Heizungs- und Lüftungskanäle aus Stahlblech sowie die komplette Versorgung für sämtliche elektrischen Verbraucher untergebracht.
Eine Unterteilung in Brandabschnitte war nutzungsbedingt nicht möglich. Eine als Brandwand deklarierte Mauer, die den nördlichen Anbau von der eigentlichen Halle trennen sollte, erfüllte die an sie gestellten Anforderungen nicht. So war die Wand im Dachbereich mit Sparren aus Holz überbaut und Öffnungen für Kabelführungen wurden nicht ordnungsgemäß abgeschottet, wie es die damals geltenden Normen gefordert hätten.
Lage und erste Maßnahmen
Beim Eintreffen des ersten Löschzuges war offenes Feuer im Bereich der Theke zu sehen. Flammen schlugen aus dem Sportlereingang und aus einer bereits zerstörten Fensterfront. Mit fünf C-Rohren und einem Hochdruck-Rohr wurde der Brand in diesem Bereich zügig abgelöscht und eine erste Rückmeldung „Feuer unter Kontrolle“ konnte um 1:21 Uhr an die Leitstelle mitgeteilt werden.
Sofort wurde über zwei dreiteilige Schiebleitern die Dacheindeckung geöffnet und mit Hilfe beider Drehleitern der Feuerwehr Hainburg aufflammende Brandnester abgelöscht.
Eine erneute Zunahme der Rauchentwicklung gegen 1:55 Uhr bestätigte jedoch den Verdacht, dass sich das Feuer unter der Dachverschalung ausbreitete.
2. Phase der Alarmierung
Um 2:11 Uhr wurde die Feuerwehr Seligenstadt, der Kreisbrandinspektor und der DRK OV Klein-Krotzenburg nachalarmiert. Die Feuerwehr Seligenstadt sollte die Südseite des Hallendachs mittels ihrer Drehleiter kontrollieren. Zu dieser Zeit (2:30 Uhr) war im gesamten Dachbereich kein Feuer ersichtlich.
Noch während sich mehrere Trupps auf dem Hallendach befanden, zündete gegen 2:45 Uhr das Dach unter den Füßen der Einsatzkräfte durch. Für die seit zwei Stunden unermüdlich arbeitenden Einsatzkräfte stand fest: Das Hallendach ist nicht mehr zu retten. Der Kampf gegen die Uhr war verloren. In der Zwischendecke und innerhalb von Lüftungsschächten hatten sich Brandgase gesammelt und entzündet.
Zum jetzigen Zeitpunkt waren alle drei vor Ort befindlichen Drehleitern mit einer massiven Brandbekämpfung von außen gebunden. Parallel wurden ein tragbarer Wasserwerfer und 6 weitere C-Rohre eingesetzt.
3. Phase der Alarmierung
Um 2:31 Uhr wurden die Feuerwehr Obertshausen, Mühlheim, Zellhausen, Hausen, Ober-Roden und Neu-Isenburg mit der technischen Einsatzleitung des Kreises Offenbach alarmiert.
Um die erschöpften Einsatzkräfte um 5:22 Uhr ablösen zu können, erfolge ebenfalls die Nachalarmierung der Feuerwehren Weiskirchen, Hainhausen, Rembrücken, Klein-Welzheim und Froschhausen.
Weiterer Einsatzverlauf
Zum Sicherstellen der Wasserversorgung wurden neben den unmittelbar im Umfeld befindlichen Hydranten auch 4 B-Leitungen zum 500 m entfernten Main verlegt und genutzt. Zusätzlich ist der anliegende Löschteich und das gegenüber liegende Industriegebiet angezapft worden.
Um 4:24 Uhr meldete sich die technische Einsatzleitung des Kreises Offenbach einsatzbereit. Zum gleichen Zeitpunkt stürzten auf der Westseite mehrere Dachteile unmittelbar hinter Einsatzkräften herab. Kurzzeitig wurden hier zwei vorgehende Trupps vermisst. Dass es bei diesem Zwischenfall zu keinerlei Verletzungen kam, ist unter anderem der seit kurzer Zeit in Hainburg verwendeten Einsatzkleidung „Nomex III“ zuzuschreiben.
Nach diesem Zwischenfall wurde aus Sicherheitsgründen auf jeden Innenangriff verzichtet. Um 4:56 Uhr erging folgende Lagemeldung an die Leitstelle: „Kreuzburghalle in Vollbrand; 8 Feuerwehren im Einsatz; sieben Drehleitern mit Wenderohr; 3 B und 8 C-Rohre zur Brandbekämpfung im Einsatz; Einsatzdauer unbestimmt.“
Erst gegen 6:32 Uhr konnte an die Leitstelle „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden.
Die Offizielle Lagemeldung „Feuer aus; alle Kräfte fahren die Gerätehäuser an“ konnte erst in den frühen Morgenstunden des 19.12.92 übermittelt werden. Als Brandursache konnte vermutlich heiße Asche in einem Mülleimer festgestellt werden.
*Ende der Berichterstattung*
Hier hervorzuheben ist, dass es sich bei diesem verheerenden Brand, um den ersten Einsatz der neu beschafften Drehleiter im Ortsteil Hainstadt handelte (Erstes Bild vom Fahrzeug im Einsatz hängt an). Diese wurde am 11.12.92 zugelassen und hatte somit vor wenigen Tagen am 11.12.22 ihren 30. Geburtstag. Das zeigt, dass sich dieses Fahrzeug bereits nach einer Woche in Dienst bewähren und gegenüber den sechs weiteren großen Hubrettungsfahrzeugen trotz seiner kompakten Abmessungen vor Ort durchsetzen konnte.